Meditieren ist nicht schwierig. Es bedeutet nämlich nicht, stundenlang beharrlich auf dem kalten Boden zu sitzen, gewaltsam Gedanken zu unterdrücken und auf Erleuchtung zu warten. Meditation bedeutet in erster Linie, dir bewusst jeden Tag Zeit für dich zu nehmen und deinem Geist eine Erholungspause zu schenken. Die einzige Bedingung: Der Atem muss ruhig sein. Weshalb das so ist und wie das geschieht, liest du hier. Plus eine einfache Tagesmeditation.
Wichtig: Meditation bedingt eine starke Psyche und einen starken Körper. Bevor du meditierst, bewege deinen Körper einige Minuten. Mach 2-3 Sonnengrüsse, tanze oder hüpfe. Setze dich danach hin.
Danach folgt eine Entspannungsübung und ein Pranayama, erst danach die Meditation.
Die Wichtigkeit der Atmung
Die rechte, natürliche Atemweise, mit der wir geboren werden, haben wir verloren. Man sollte beobachten, wie ein Baby atmet: die Atemmuskulatur arbeitet rhythmisch und fliessend.
Das Atemorgan beginnt eigentlich knapp unterhalb des Nabels, im oberen Bereich des Unterbauchs. Bis dorthin gibt es viel Raum, in den die Atmung sich ausbreiten kann. Das Zwerchfell, ein Muskel direkt unterhalb der Lungen, regelt die Atmung. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen und mit dem Ausatmen entspannt es sich wieder und dehnt sich aus. Doch viele nutzen das Zwerchfell nicht in seiner vollen Kapazität.
Die Lungen selber sind wie zwei grosse Schwämme im Brustkorb eingebettet. Wenn sich jedoch die Wirbelsäule rundet und der Brustkorb einsinkt, kann man nicht mehr auf richtige Weise atmen. Will man lernen, richtig zu atmen und emotional zu entspannen, so sollte man dieses Zusammensinken vermeiden. Man meidet also besser all diese 'bequemen' Sitzgelegenheiten, wie Autositze oder Sofas, in die man einsinkt und in denen der Rücken sich rundet. Die Bewegung des Zwerchfells und der Lungen wird dadurch eingeschränkt.
Alles im Yoga ist an die Atmung geknüpft.
sitze in einer ausgeglichenen, aufrechten Haltung (Stuhl, Boden, Bank usw.). Achte darauf, dass während des Übens die aufrechte Sitzhaltung bestehen bleibt.
sei dich deiner selbst gewahr - vom Kopf bis zu den Zehen, bewusst im Hier und Jetzt.
sage dir innerlich, wenn nötig mehrere Male: ich entspanne den Körper, alle Spannung in der Muskulatur. Muskeln und Nerven sind entspannt. Nach einigen Malen wird diese Entspannung ein Automatismus.
achte auf die freie Zwerchfellatmung. Der Atem soll immer frei fliessen können.
Atmen: mehr als nur ein Reflex
Wie wir atmen lernen und welche weitreichende Bedeutung die Atmung für uns hat, zeigt dieser Bericht ganz schön.
Falls du noch mehr darüber erfahren möchtest: hier in diesem Beitrag von 3sat erfährst du noch mehr.
Anleitung
lass den Atem gleichmässig, ohne Atemgeräusche und ohne Unterbrechung zwischen den Atemzügen fliessen.
in einem zweiten Schritt übe während 3 Minuten Nadi Shodana, die Wechselatmung, die du kennst.
stell dir nun eine imaginäre Linie entlang der Wirbelsäule in deinem Körperinneren vor, an welcher du entlang ein- und ausatmest.
atme ein vom Bauch(Nabel) bis zur Stirn. Atme aus von der Stirn bis zum Bauch wieder aus, entlang dieser Linie. Tue dies während 1-2 Minuten. Steigere de Zeit langsam.
danach lasse diese Atmung los und atme ganz frei. Bleibe nun in der Stille sitzen. Wie lange das dauert, ist ganz individuell.
beende diese Meditation, indem du mit den Händen reibst und deinen Körper von den Beinen her beginnend weckst, so wie wir es auch im Unterricht manchmal tun.
alternativ lege dich kurz auf den Boden und schenke dir noch etwas Zeit, in den Alltag zurück zu kehren.
Lass mich wissen, wie es dir dabei geht!
Ich wünsche dir ganz viel Vergnügen.
Hier gehts zu unseren Meditationsabenden.
Namasté: Claudia
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