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Claudia Landolt Starck

Warum Meditation Balsam für die Seele ist

Jeder meditiert heutzutage. Oder gibt an, es demnächst tun zu wolen. Was ist Meditation eigentlich? Und ist es so gesundheitsfördernd, wie man alleweil hört? eine Spurensuche. 3 Fragen und 3 Antworten dazu.


Frage 1: Helfen Yoga und Meditation , mit Stress besser umzugehen?

Wer regelmässig Yoga macht oder meditiert, kann besser mit Stress umgehen. Wie niederländische Forscher jetzt feststellten, verringert sich die Grösse eines bestimmten Gehirnareals, das zuständig für negative Emotionen ist.

Im Zuge einer gross angelegten Studie konnten Forscher die Auswirkungen von Yoga und Meditation auf bestimmte Gehirnareale untersuchen. Dabei stellten sie fest, dass sich der Bereich, der für negative Emotionen verantwortlich ist, bei regelmässig Praktizierenden verkleinerte. Sie konnten besser mit Stress umgehen.

«Alle Probleme des Menschen rühren daher, dass er unfähig ist,

still und allein in einem Raum zu sitzen.»

Blaise Pascal, französischer Philosoph (1625-1662)


Das Forscherteam analysiert die Daten von 4.000 Teilnehmern. Diese hatten einen Fragebogen zu Meditation und Yoga-Übungen beantwortet und zudem ein MRT durchführen lassen. Rund 2.400 der Probanden durchliefen zwischen 2008 und 2013 mehrere Gehirnscans. So konnten die Wissenschaftler die langfristigen Veränderungen in den Gehirnstrukturen untersuchen.

Ihre Studienergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachblatt «Brain Imaging and Behavior». Wie sie herausfanden, beeinflussten Meditation und Yoga bei den Studienteilnehmern sowohl deren Stresslevel, als auch den Umgang mit Stress.

Diejenigen, die angegeben hatten, Yoga zu praktizieren oder zu meditieren, berichteten von viel Stress in ihrem Alltag.

Ihren Angaben zufolge halfen Meditation und Yoga ihnen, sich zu entspannen und ihre Stressresistenz zu steigern.

Frage 2: Wie misst man das?


Die Wissenschaftler bemerkten bei diesen Teilnehmern im Vergleich zu Nicht-Praktizierenden tendenziell ein geringeres Volumen zweier Gehirnareale.

Der linke Hippocampus war kleiner, das Volumen der rechten Amygdala verringerte sich zudem im Laufe der Zeit immer stärker.

Laut den Wissenschaftlern bestätigen weitere Untersuchungen, dass in diesen Bereichen Angst und Abneigung gegen unangenehme Reize kollidierten.

«Volumen-Unterschiede wurden nur in der rechten Amygdala festgestellt, nicht in der linken», erklären die Forscher in ihrer Studie.

«Dies steht im Einklang mit früheren kleineren Studien und erklärt sich aus der Tatsache, dass die rechte Amygdala im Gegensatz zur linken Amygdala mit negativen Emotionen und sofortigem Ergreifen von Massnahmen verbunden ist, die linke mit positiven Emotionen und Erinnerungen.»

Den Wissenschaftlern zufolge könnten die Ergebnisse darauf hindeuten, dass «Meditations- und Yogapraktiker sich ihres Stresses bewusster geworden sind und gleichzeitig besser damit umgehen können – daher das geringere Amygdala-Volumen.»

Frühere Studien hätten bereits gezeigt, dass Meditationstrainings die Aktivität der rechten Amygdala und damit einhergehend Reaktionen auf emotionale Reize hemmen konnten.


Frage 3: Wie aussagekräftig ist diese Studie?

Jedoch weisst die Studie auch Einschränkungen auf.

«Obwohl die Untersuchung in einer sehr grossen bevölkerungsbasierten Stichprobe durchgeführt wurde, ist dies immer noch eine Auswahl von Teilnehmern, die im Allgemeinen gesund und motiviert sind, sich der Forschung anzuschliessen», stellten die Wissenschaftler fest.


Darüber hinaus umfasse diese Studie hauptsächlich ältere Personen ab 45 Jahren, die aufgrund der verminderten Plastizität des Gehirns möglicherweise auch eine andere strukturelle Reaktion zeigen als jüngere Teilnehmer.


Es gilt also, weitere Forschungen anzustellen.

Jedoch lieferte das niederländische Team einen weiteren guten Grund, mit Yoga und Meditation anzufangen. In diesem Sinne: Om und Namasté!

Quelle:

Rinske A. Gotink et. al. (2018): Meditation and yoga practice are associated with smaller right amygdala volume: the Rotterdam study. Brain Imaging and Behavior volume 12, pages1631–1639(2018).

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